
. Regionale Allianz-Werkstatt 2015
(18. April, Freie Christliche Gesamtschule Düsseldorf, Fürstenberger Str.10)
Ablauf:
09.00 Uhr: Ankommen / Stehcafé
09.30 Uhr: Begrüssung / Wort in den Tag
10.00 Uhr: Gebet – Vortrag, Gebetspraxis, Gespräch, Beten
. (X,X.)
12.30 Uhr: Mittagspause mit Essen und Sich-Kennenlernen
14.00 Uhr: Gebet – Vortrag, Gebetspraxis, Gespräch, Beten
. (Alexander Schlüter, Regionalkoordinator NRW von Wächerruf)
15.40 Uhr: Kaffeepause
16.00 Uhr: Rückblick auf den Tag, Gebetsgemeinschaft
16.45 Uhr: Abschluss / Segen
Vortrag 1:
Lehre über BETEN (X.X.)
A) Wann hat Jesus gebetet?
als er mit seinen Jüngern zusammen war: Lk. 9,18
nachdem er viele Wunder getan hat: Mk. 1,35; Lk. 5,16
bevor er ein Wunder getan hat (Brotvermehrung): Mt. 14,23; Mk. 8,6-7
die ganze Nacht: Lk. 6,12 (vor der Berufung der Jünger)
vor großer Herausforderung (Kreuzigung): Mt. 26,36-42; Mk. 14,36; Lk. 22,40-44
in der Öffentlichkeit: Mt. 11,25-26; Joh. 17, 1-25
B) Wie hat Jesus gebetet?
Allein, an einem abgelegenen Ort
aus der innigen Beziehung zu seinem Vater heraus
mit seinen Jüngern (z.B. beim Abendmahl)
öffentlich, um Gott die Ehre zu geben
C) Warum sollen wir beten?
Weil wir Jesus nachfolgen:
er hat es getan – wir sind seine Nachahmer; er hatte es nötig – um wieviel mehr wir;
unsere Möglichkeit, mit Gott in Beziehung zu treten (beten=Dialog: reden u. hören!)
D) Wann sollen wir beten?
An jedem Ort, zu jeder Zeit: „ohne Unterlass“ (1.Thess. 5,17; Röm. 12,12; Eph. 6,18)
E) Wie sollen wir beten?
– a) Anweisung Jesu: Mt. 6,5-17 -› entscheidend ist die Beziehung (zum Vater)
– b) Formen sind absolut unwichtig: Hände falten, knien, Hände heben…
. auf die Herzenshaltung kommt es an (nichts Äußeres soll uns mehr ablenken)!
. Echtheit schafft Raum für Gottes Gnade!
– c) Konkret:
. allein, an einsamen Ort, feste Zeit (Regelmäßigkeit u. Qualität wichtiger als Länge)
. gesunde Beziehungen zu allen drei Personen des dreieinigen Gottes (Offb. 19,10)
. mit anderen Jüngern zusammen: in Partnerschaft, in der Gemeinde, in der Stadt.
. Warum? Gemeinsames Gebet verbindet; verstärkt; bewirkt Sachen, die nur
. gemeinschaftlich gehen, öffentlich, um Gott die Ehre zu geben (z.B. am 3. Okt.)
– d) Welche Elemente sollen unsere Gebete beinhalten:
. Anbetung = Gott die Ehre geben + Bekenntnis
. Dank = konkretes Erleben von Gottes Güte (kann auch Opfer sein)
. Buße/Vergebung = Reinigung + Loslassen
. Fürbitte = Priesterdienst
. Bitte = meine persönlichen Anliegen
F) Wo finde ich Hilfe?
. ganze Bibel ist voll mit Gebeten: biblische Gebete haben besonders viel Kraft,
. weil sie „von Gott zu Gott“ gehen.
. Das Gebetbuch der Bibel sind die Psalmen (siehe unten: „Beten mit Psalmen“):
. Psalmen müssen nicht immer 100% auf einen selbst zutreffen (zB: Kreuzgebet Ps.22)
. Stille vor Gott ist gut. Aber Aussprechen eines Gebetes hat besondere Kraft:
. ist schöpferisch; bringt ins Sichtbare; andere können Amen dazu sagen.
. Plappere nicht wie die Heiden sondern achte darauf, was du aussprichst
. (hat nichts mit Schönheit von Formulierungen zu tun!);
. bitte keine Predigten, keine langen Erklärungen im Gebet
. „Ich möchte dich einfach bitten“ – das ist Gebet mit Füllwörtern
. „Jesus, sei du bei ihm“ – das ist Gebet des Unglaubens
. „Jesus, du kannst dies u. jenes tun“ – höchstens zur eigenen Glaubensstärkung
. „Du kannst die Situation vielleicht ein bisschen besser machen“ – Gott kann alles!
. „Wenn es dein Wille ist…“ – Gott will dass wir um alles bitten.
Beten mit Psalmen:
Dank 9 (5-7), 30 (2-4), 92 (2-5), 98 (1), 103, 116, 120, 124
Lobpreis 33, 34, 36, 47, 65, 66,175, 93, 95, 96, 97, 99, 100, 111,
. 112, 113, 115, 117, 118, 134, 135, 136, 145, 146, 147, 148, 150
Buße 6, 25(11), 38, 39(9), 51, 130
Heiligung 32, 125(3)
Bitte, Fürbitte:
. – morgens 3(6), 5(4), 57, 60, 88(14), 108
. – abends 4(9), 17(15), 59(7), 132(3-4), 143(8)
. – immer 7, 1o, 13, 14, 16, 26, 28, 31, 41, 44, 53, 54, 55(18), 56,
. 61, 63, 64, 69, 7o, 71, 74, 77, 79, 80, 83, 84, 86, 94,
. 102, 123, 140, 141, 142, 14
Für Bewahrung 91, 121
Weisheit:
. – Auferbauung 11, 15, 18, 23, 27, 37, 40(10-11), 42, 43, 46, 49, 50, 62, 73(25ff), 78,
. 81(5-11), 85, 89, 104, 105, 106, 107, 114(8 126, 127, 129, 131, 133, 139
. – Gottes Wort 12(7),19, 29, 119
Geistlicher Kampf 24, 35, 52, 58, 68, 76, 82, 1o1, 1o9, 137(8-9),149(6-9)
Segen 2o, 67, 121, 128 Für unserer Arbeit 1, 90(17), 138(8)
Jesus-Psalmen 2, 8, 21, 22, 45, 72, 110
Gemeinschaft 48, 87, 12
Vortrag von Alexander Schlüter
Lehre über Gebet und Fürbitte ( Quelle: A.Schlüter, Wächerruf Bonn )
A) Wie wir in unserem persönlichen Gebetsleben wachsen können
a) Wissen um die Sehnsucht Gottes nach Gemeinschaft mit uns
. (Hosea 11:4 / Hohelied 1:4 / Jeremia 31:3)
- Gebet ist in erster Linie Beziehung mit dem lebendigen Gott. Wir neigen dazu,
Gebet zu „verzwecken“ und nach Ergebnissen und Leistungen zu bewerten.
- Wir sind vor Gott angenehm und er sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns.
Das Wissen hierum, verändert für immer unser (Gebets)leben.
- Gott liebt uns mit starker Liebe. Durch die ganze Bibel hindurch sehen wir,
dass Gott ein Gott ist, der sich leidenschaftlich nach uns sehnt.
Wir haben es außerdem mit einem „romantischen“ Gott zu tun.
- Unsere Unzulänglichkeit in punkto Gebet kann die Sehnsucht Gottes nach Gemeinschaft mit jedem Einzelnen von uns nicht vermindern. Jeder einzelne von uns hat einen Platz im Herzen Gottes, den nur er allein ausfüllen kann. Wir müssen wissen, dass wir angenehm für Gott sind. Er liebt es, mit uns Gemeinschaft haben.
b) Fasziniert von Gott – Wer ist Gott eigentlich? (Psalm 63)
- Das ganze Universum (jedes Atom, jede Klangwelle) dreht sich um Gott.
Er ist der Mittelpunkt von allem. Gebet bedeutet, Gott Aufmerksamkeit schenken.
- Gott wird von uns Menschen oft nicht mehr so wahrgenommen, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass Gott der Mittelpunkt der Schöpfung ist.
- Gebet bedeutet, unter Gottes Blick zu stehen im Bewusstsein seiner Gegenwart.
- Wir haben aber ein dualistisches (griechisches) Weltbild angenommen, indem wir unser Leben und Alltag in „geistlich“ und „profan/weltlich“ einteilen.
Dies hat zur Folge, dass wir Gott unbewusst nicht in den als „weltlich“ empfundenen Alltag integrieren.
Konkrete Schritte:
- Gebet findet in Raum und Zeit statt: Wir müssen einen Ort und einen konkreten Zeitpunkt festlegen. Anders gesagt, wir verabreden uns mit Gott! Wo können wir Gott am besten begegnen?
- Hören: „Mit Gott auf der Couch sitzen“: Gebet kann auch Stille bedeuten. Wir setzen uns hin bleiben still in Gottes Gegenwart sitzen. Gemeinschaft mit Gott bedarf nicht immer Worte.
- Gott betrachten: Alle Schönheit kommt von Gott. Er ist schön und wir können Ihn
mit den Augen unseres Herzens betrachten. David war ein „Betrachter“ Gottes.
B) Gebetsbewegungen / Abriss Kirchengeschichte (Jesaja 58:12)
- Wir greifen auf ein reiches Erbe von Gebetsbewegungen in Deutschland zurück.
Auch wenn es so aussieht, als wenn wir meilenweit davon entfernt sind,
aber trotzdem geschieht etwas „Neues“ in unserer Zeit.
- Die Bibel fordert uns auf, „alte Quellen“ freizuschaufeln.
- Wir stehen als Kirche in einem Kontext von Gebetsbewegungen
(bspw. Klosterbewegungen) durch viele Jahrhunderte hindurch.
Dieser Kontext ist aber viel größer als uns bewusst ist.
- Seit dem Jahr 2000 „entspringen“ weltweit in allen Konfessionen neue Gebetsbewegungen „hervor“.
Folgerungen für die nächsten Jahre
- Wir erlernen wieder einen Lebensstil des Gebets – einen Alltag, der sich um das Gebet ansiedelt. Tägliche Gebetszeiten bilden die Grundlage unseres Handeln und Tuns.
C) Fürbitte – wie wir als Einzelne und Gruppen darin wachsen können?
. (Hesekiel 22:30 / 1. Timotheus 2:1-4)
- Die Auswirkungen von Fürbitte werden oft unterschätzt. Die Wirkung von dem, was möglich ist, wenn wir beten, wird als viel zu gering eingestuft. Fürbitte ist es, die Städte und Nationen verändert.
- Gottes Willigkeit, Gebete zu erhören, übersteigt unsere Bereitschaft zu beten. Gott benutzt Beter, um Sein Reich in die Gesellschaft zu bringen.
- Fürbitte steht oft in Konkurrenz mit dem Handeln in der Kirche. Beides ist wichtig!
- Fürbitte ist Liebe! Unser Herz muss 2. von Gott berührt sein, wenn wir für andere beten. Es findet eine Identifikation mit der Situation/Person statt. Wir dürfen im Gebet nicht „auf Distanz“ gehen, sondern uns von Gottes Herz und Blick für die Situation/Person berühren lassen.
Konkrete Tipps
- Auch unsere kurze Gebetszeit dürfen wir nicht unterschätzen.
- Fürbitte sollte strukturiert sein. Sie ist nicht vage und unbestimmt.
- Einheit bedeutet nicht Konformität. Verschiedene Standpunkte können vertreten werden. Wobei es nicht darum geht, den eigenen Willen zu beten, sondern Gottes Plan für die Situation („Dein Reich komme!).
- Tipps für Gruppen:
- Jeder betet nur kurz!
- Jedes Anliegen für 10 Minuten in den Fokus nehmen!
- Fürbitte mit Musik.
- Nicht nur derjenige, der laut betet, betet.
- Eine Liebe zum gesamten Leib Christi ist vorteilhaft.